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Sensomotorisches Training 
zur weiteren Stabilisierung

Inzwischen weiß man auch im Spitzensport die leistungsfördernden Wirkungen eines gezielten sensomotorischen Trainings zu schätzen. In Zukunft sollte das sensomotorischeTraining – mit seinen positiven Effekten auf die Stabilisation, und somit auf die Haltung, sowie auf die Optimierung von Bewegungsabläufen – einen festen Platz bei Freizeitreitern, wie auch im Leistungssport einnehmen.

Was ist Sensomotorik?

Der Begriff „Sensomotorik“ setzt sich zusammen aus „Sensorik“ und „Motorik“: „Sensorik“ ist die Aufnahme von Informationen und deren Weiterleitung an das zentrale Nervensystem (Gehirn, Rückenmark). „Motorik“ ist die Ansteuerung und die daraus folgende Anspannung der Muskulatur. Sensomotorik ist folglich das Zusammenspiel zwischen Muskeln und Nervensystem!

Mangelnde Balancefähigkeit, Körperwahrnehmung und Gleichgewichtsprobleme sind zunehmend häufiger anzutreffende Defizite bei Pferden, insbesondere bei sehr einseitig genutzen Pferden. Viele Sport- und auch Freizeitpferde verbringen die meiste Zeit des Tages in einer weichen, tief eingestreuten Box und werden dann mehr oder minder stark, eine Stunde lang geritten. Sie laufen auf topfebenen Böden und werden mehr und mehr terrainfremd.

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Foto: Kosmos-Verlag

Schulung der Sensomotorik durch Schrittreiten in unwegsamem Terrain. Tiefliegende Muskeln die die Wirbelsäule stabilisieren werden besonders angesprochen.

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Foto: Cavallo

Auch Gräben sind willkommene Übungsplätze

Bei Pferden die z. B. einen Sehnenschaden erlitten haben, weil sie in ein Loch getreten sind, stellt man sehr oft fest, dass die Sensomotorik nicht gut funktioniert. Der Schussel oder das Trampeltier, wie Besitzer ihre Pferde oft liebevoll betiteln, sind in Wirklichkeit nicht schusselig sondern untrainiert in ihrer Sensomotorik. Um dies zu trainieren und zu verbessern gibt es nur eine sinnvolle Möglichkeit und die heißt: Zurück zur Natur!

Sensomotorisches Training über eine Wellenbahn. Koordinativ eine Herausforderung, da jedes Auftreten der vier Beine in einem anderen Winkel stattfindet.

Der Trainingseffekt entsteht durch die gleichzeitige Verarbeitung zusätzlicher Reize, während die Muskulatur zentral gesteuert bereits damit beschäftigt ist, ein anderes Haltungs- und Bewegungsprogramm durchzuführen. Als Folge der zusätzlichen Reize müssen auch zusätzliche Reaktionen der Muskulatur erfolgen (z. B., um das Gleichgewicht zu halten) und ursprüngliche Anspannungsmuster der Muskulatur bzw. Haltungs- und Bewegungsmuster müssen verändert werden.

Damit es nicht zu irreversiblen Schäden kommt, sollten gerade gesunde Gelenke regelmäßig adäquaten Reizen ausgesetzt werden, bei denen die Rezeptoren der Tiefensensibilität immer wieder aktiviert werden und die Gelenkstabilisatoren angesprochen und trainiert werden.

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Übung im ruhigen Trab auf unebenem, weichem Boden 

Foto:Slawik.com
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